Der Kater sitzt vorm Mauseloch und fragt sich:
„Wie lang‘ dauert es denn noch,
Bis dieses Biest sein Nest verlässt?
Dann feiere ich ein Riesenfest
Und spiele Katz und Maus mit dir.
Heut‘ Abend wirst du mein Pläsier,
Du zartes, kleines Kuscheltier.“
Die Maus, sie schaut von drinnen raus,
Schön warm ist ihr in ihrem Haus.
Den Kater hat sie längst gesehen:
„Heut‘ wird mir sicher nichts geschehen!
Ich werde noch ein Weilchen warten,
Dann pirscht er wieder durch den Garten
Und schaut sich um nach and‘rer Beute.
Du Blödmann du, das war’s für heute.“
„Du hältst dich wohl für überschlau,
Und fühlst dich sicher in dem Bau.
Ich werde dir jetzt was verraten:
Nichts ist verlockender im Garten
Und ich hab‘ endlos Zeit zum Warten,
Du dummes, kleines Mausevieh!
Das ist die beste Strategie.“
„Jetzt wird’s mir aber doch zu lang,
Und so verlasse ich den Gang.
Muss Nahrung suchen, dringend pinkeln
Es soll ja nicht im Hause stinken.
Ich wage mich ein wenig vor,
Kann ihn nicht sehen vor dem Tor.
Jetzt langsam noch ein kleines Stück.
Oh, je! Im Nacken hat’s grad arg gezwickt.“
„Das hättest du wohl nicht gedacht!
Ich hab‘ die ganze Zeit gewacht
Und innerlich dich ausgelacht.
Besser auch nach hinten schielen!
Was wollen wir als erstes spielen,
Fangen oder Volleyball?
So übst du dich im freien Fall.“
„Ui, jetzt geht es hoch hinaus,
Für kurz macht mir das wenig aus.
Doch es will kein Ende nehmen,
Wie kann man dieses Biest nur zähmen?
Wo ist oben, wo ist unten?
Wenn ich lande, tut es weh?
Kann mich kaum noch orientieren,
Muss landen fest auf allen Vieren.“
„Heute schaffe ich das volle Dutzend,
Und sprinte schnell von A nach B.
Hab‘ dich erwischt – nur mit dem Zeh.
Hier bist du Ping,
Dort bist du Pong.
Und gleich kommt schon der Runden-Gong.
A funny game, for all night long.“
„Glück gehabt, ich bin gelandet
Und nicht in seinem Schlund gestrandet.
Hurra, jetzt bin ich wieder frei!
Muss nur noch schnell in Deckung gehen,
Im Gras ist leider nichts zu sehen.
Idee! Ich stell mich tot und reg mich nicht.
Dann ist er sicher schnell pikiert.
Zu blöd – das hat nicht funktioniert.“
„Die Taktik ist ein alter Hut,
Tat deinen Eltern schon nicht gut.
Du kribbelst schön in meiner Tatze,
Ich schau in deine angsterfüllte Fratze.
Und leck‘ dir sanft die spitze Nase.
Du riechst so guuut, mein Mäusekind,
das ich dich glatt zum Fressen find.
Nanu, was ist denn jetzt geschehen?
He, du! Bist du kaputt?
Was liegst du hier so leblos rum?
Weder Krallen haben dich gestreift,
Noch Zähne dein Genick versteift.
Was bist du für ein Spielverderber,
Wo es doch grad so lustig war.
Ne, die ist platt, da hilft kein Pumpen
Und bald ist sie ein Abtretlumpen.
Naja, ich fange gleich von vorne an,
Auf das es mehr der Mühe lohnt.
Weiß auch genau, wo Nachschub wohnt.“